Mussen

Nassfeld - Pressegger See | Lesachtal | Weissensee
Von flatternden Begleitern und den Erinnerungen an die Kindheit
Ich geb’s zu: Ich bin kein Kind der Berge. Eigentlich bin ich ein reiner „Null-Höhenmeter-Hunden-Runden-Marschierer“. Aber eine geführte Wanderung auf die Mussen hat gereicht, um meinen Erinnerungen und Sehnsüchten an die Kindheit wieder aufleben zu lassen. Denn die Mussen ist eine üppige, sanfte Bergmähwiese. Nur halt auf 2.000 Meter Seehöhe und daher mit einer Aussicht, die doppelt und dreifach für jeden getanen Schritt entschädigt.
Einmal im Jahr gibt’s auf der Mussen ein großes Fest. Im August. Es ist so etwas wie ein Erntedankfest. Denn die Mussen gilt als eine der letzten Bergmähwiesen in Österreich und im August ist in Sachen Mähen hier oben die meiste Arbeit getan. Seit 40 Jahren ist das nun so. Dann kommen „Doige“ (Einheimische) und „Zuagraste“ (Besucher) hier zusammen und feiern.

Kennengelernt haben wir uns knapp zwei Stunden zuvor in Kötschach vor dem Rathaus, wo wir auch unsere Wanderführerin Simone Huber treffen. Sie chauffiert uns in ihrem Bus hinauf bis zur Bergstation Vorhegg und dank des Schlüssels, den wir vom Vorhegger Bauer kriegen“, noch ein gutes Stück weiter, wo wir kurz nach den Röthenkreuzen auf rund 1.290 m parken.





„Aber so viele Paradieslilien wie heuer, hab‘ ich hier noch nie gesehen“, ist Eva begeistert. Auch Türkenbundlilien und „Schuasternagilan“









Aber folgenden Tipp darf ich euch noch mit auf den Weg geben:
Schließt euch einer geführten Wanderung an, denn erfahrene Bergführer wie Simone haben ein perfekt Gespür dafür, welches Schritttempo sie vorgeben müssen und in der Gruppe macht es so viel mehr Spaß! Und wenn ihr Glück habt, nimmt sie euch danach vielleicht noch mit auf einen Umtrunk zu Andreas Spivey vulgol „Speiby“ in die Waldschenke.
Autorenvorstellung: Sabine Salcher
Ich bin freie Journalistin … weil … ich mich in diesem Job immer aufs Neue davon überraschen lassen darf, was unsere Region an besonderen Menschen und außergewöhnlichen Plätzen zu bieten hat. In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit der Renovierung eines 250 Jahre alten Hauses, mit gemütlichen Hunde-Runden am liebsten in Wassernähe und mit der „Bespaßung & Bändigung“ meiner zwei Söhne.
Das fasziniert mich an Kärnten am meisten: Wer hier leben darf, hat’s nie weit zum nächsten See, zum nächsten Gipfel, zum nächsten Skigebiet oder so wie jetzt im Sommer zum nächsten Kirchtag … .
Lieblingszitat: Love it, leave it or change it.