
Hohe Tauern – die Nationalpark-Region in Kärnten
Dorfidyll für alle Sinne
Berg im Drautal ist der weltweit erste Sensopark: Eine vielfältige Natur- und Kulturlandschaft voller Kostbarkeiten, die man auf ausgesuchten Wegen sehen, hören, fühlen und schmecken kann.
Die Erkenntnis dieses Ausflugs nach Berg im Drautal: Manchmal lohnt sich ein Umweg. Ein näheres Hinsehen. Sich Zeit nehmen. Und ein, zwei Schritte mehr zu gehen. Dann lassen sich wahre Schmuckstücke dieser Welt entdecken, an denen man bisher mit dem Fuß am Gas stur vorbeigerauscht ist.

MITTENDRIN STATT NUR DABEI
So wie ich an Berg im Drautal. Jahrelang habe ich dieses Dorf je nach Fahrtrichtung auf der B 100 durch das Obere Drautal entweder rechts oder links liegen gelassen. Sträflicherweise. Nicht nur, dass der 1.300-Einwohner-Ort mit seiner Südhanglage, seiner Urigkeit und Sauberkeit schon allein als Wow-Fotomotiv einen Abstecher wert ist. Nein, dieses schmucke Dorf ist in einem Maß lebendig, das verblüfft. Seine Bewohner sprühen nur so vor Ideen und Tatendrang. Als Gast ist man eingeladen, das Dorf von innen heraus kennen zu lernen. Mittendrin statt nur dabei, sozusagen. Und die Klammer, die um die vielen innovativen Produzenten, umtriebigen Geister, schöne Landschaft und gepflegte Hübschheit gelegt wurde, heißt Sensopark.
MIKROKLIMA DANK WARMER WINDE
Wanderführerin Jutta Jester nimmt mich heute mit auf eine Genusstour durch Berg. Wir treffen uns vorm Glocknerhof, einem Leitbetrieb im Ort, wo das Konzept des Sensoparks erdacht wurde. „Als Erstes möchte ich dir ein besonders schönes Platzerl zeigen“, meint Jutta. Wir spazieren einen Wanderweg den Wiesenhang entlang und kommen bald am „Liebesbankerl“ an. Leicht erhöht auf einem kleinen Hügel steht da ein kuscheliges, gepolstertes Sitzmöbel. Genug Platz für zwei. Und die Chance, das Auge einmal in aller Ruhe über die weite Berg- und Tallandschaft des Oberen Drautals gleiten zu lassen, auf die die Morgensonne sanfte Farben pinselt. So viel zum Schauen. Und so viel Ruhe!
„Siehst du diesen Taleinschnitt da hinten“
„Da weht der warme Wind vom Süden herauf und beschert Berg ein außergewöhnlich mildes Mikroklima. Deshalb wachsen im Ort, immerhin auf fast 700 Meter Seehöhe, Edelkastanien. Und sogar Wein!“




DIE ERSTE WEIN-BUSCHENSCHANK OBERKÄRNTENS
Dann wäre da noch der Weinberg etwas oberhalb des Ortes, zu dem wir freilich hinwandern. Die Familie Niedermüller hatte vor sieben Jahren die Courage, hier Reben zu pflanzen. „Nach drei Ernten sahen wir: Langsam wird’s zu viel zum selber Trinken“, erzählt Junior-Chefin Nadja Niedermüller. Also wurde aus dem Hupfa-Wein – so der Haus- und Markenname – seit heuer eine Hupfa-Wein-Buschenschank, idyllisch gelegen mitten im größer werdenden Weinberg. Womit auch die erste Weinbuschenschank Oberkärntens auf der Welt war – inmitten einer alpinen Region, wo Weinbau seit jeher als unmöglich galt. Wär hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht!?KOSTBARES AUS DEM DORF

„Das ist eine Art Honig. Aber was ist noch dabei?“
Und trotzdem bleibt die Ahnung:
Da gibt’s noch viel mehr zu entdecken.
Der Sensopark Berg ist groß. Man muss sich ihm nur öffnen.
Immer donnerstags, 9 bis 12.30 Uhr
Treffpunkt Kneippanlage Glocknerhof
Anmelden: Tel. (0 47 12) 721
Infos: www.bergimdrautal.at




Autorenvorstellung: Johanna Wohlfahrt
Ich bin als freie Journalistin tätig ... weil ... mich das (Be)-Schreiben seit 20 Jahren nicht mehr loslässt. Meine Freizeit verbringe ich viel mit lesen, kochen, Sport und natürlich mit meinem knapp 8-jährigen Sohn.
Das besondere an der Kärntner Natur ist für mich ihr Facettenreichtum und an schönen Tagen ihre Farbenpracht. Mein Lieblingsplatz in der Natur ist ein Wanderweg mit freiem Blick auf einen Kärntner See. Davon gibt’s ja einige im Land. Mein Lieblingslingsgericht aus der Kärntner Küche sind Kärntner Faustnudeln von meiner Mama ... weil ... eh klar: Geschmack der Kindheit.
Lieblingszitat: The best is yet to come.